„Am Ende muss der Preis stimmen“.
Wie kommen die Ideen an die Menschen? Jens-Peter Nettekoven, sportpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion über gute Projekte für den Sport in NRW, Kosten-Nutzen-Rechnungen und die Politik der kleinen Schritte.
„Ohne Lobbyarbeit wüssten wir nichts von den Interessen der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Jens-Peter Nettekoven. „Jeder ist Lobbyist. Wenn einer eine gute Idee hat, muss man die präsentieren!“ Nettekoven ist sportpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und damit für gute Ideen im Sport zuständig. An diesem sonnigen Vormittag sitzen wir mit ihm in seinem Garten in Remscheid und fragen, wie er „Ideen-Spreu“ vom Weizen trennt: „Ein Projekt soll nicht einmalig sein, sondern nachhaltig. Es soll nicht nur eine Zielgruppe ansprechen, sondern viele.“ Wichtig ist ihm, mit den Antragstellern gut zusammen arbeiten zu können: Man merke, wenn die Menschen für ihr Thema brennen und Emotionen zu wecken wüssten, meint er. Aber klar: „Am Ende muss der Preis stimmen. Was muss investiert werden und was kommt raus? Das Projekt muss realistisch und finanzierbar sein.“
Doch alle objektiven Kriterien garantieren nicht zwangsläufig den Erfolg. Ein Projekt kann erfolgreich sein oder eben nicht. Politik muss Wagnisse eingehen. Manchmal fördert die öffentliche Hand etwas, was einmal halbwegs funktioniert, aber nicht auf weitere Situationen angewendet werden kann, nicht adaptierbar ist. „Gucken, erproben, besser werden“ sei der Weg, findet der Abgeordnete.
Voranschreiten in kleinen Schritten
Was kann Politik für ein Projekt leisten? Sie kann anstoßen, netzwerken, Rahmenbedingungen schaffen. Und finanzieren. Aber in Mischfinanzierungen: Die Politik kann nicht alles finanzieren – auch die Krankenkassen müssen in die Pflicht genommen werden, gerade in der Sportunfallprävention. Denn schließlich profitieren sie von sinkenden Unfallzahlen.
Wie das Projekt „Vereinssport in der Kommune – mit Sicherheit verletzungsfrei“ seinen Weg in die Umsetzung fand
Für das Projekt der Stiftung Sicherheit im Sport hat er sich gemeinsam mit Andreas Terhaag (sportpolitischer Sprecher der FDP in NRW) eingesetzt. Claus Weingärtner erinnert sich an die ersten Schritte: „Wir sind an die Herren Nettekoven und Terhaag herangetreten mit der Idee, Sportunfallprävention in der Kommune auf verschiedene Settings anzuwenden: Schule, Kita, Verein, kommerzielle Anbieter. Gemeinsam haben wir das Projekt dann stärker fokussiert auf das, was politisch möglich ist. Was können wir realistisch einreichen?“ Nettekoven ergänzt: „Es wird ja nicht nur das solitäre Projekt betrachtet. Denn wenn es gut läuft und wir feststellen, dass durch geeignete Maßnahmen die Sicherheit größer wird und Unfallzahlen verringert werden können – ergo Kosten gesenkt werden können –, wird die Staatskanzlei sagen: Prima, was habt Ihr als nächstes vor? Also: Immer den Fortschritt und die Perspektiven des Projektes mitdenken.“