Welche Verletzungen sind beim Badminton typisch?
Wie kann das Verletzungsrisiko gesenkt werden – und welche spezifischen Maßnahmen gibt es?
Besonders häufig kommt es beim Badminton in den Bereichen Handgelenk, Schulter und Rumpf/Rücken zu deutlich mehr Verletzungen. Einfach durchzuführende Warm-Ups und Trainingsanpassungen können das Verletzungsrisiko nachweislich senken. Neben der Trainingsgestaltung sind auch weitere Maßnahmen zur Prävention sinnvoll, um Sportler*innen vor Verletzungen zu schützen.
Zahlen zu Verletzungen im Badminton
Der Deutsche Badminton-Verband hat insgesamt 191.432 Mitglieder. Insgesamt betrachtet zählt der Badmintonverband mit dem Tennisverband und Tischtennisverband zu den mitgliedstärksten Verbänden im deutschen Sport (Deutscher Olympischer Sportbund, 2019).
Die Abbildung zeigt, dass mehr als 75% der Verletzungen im Badminton im Vereinssport die unteren Extremitäten betreffen. Dabei stehen besonders der Unterschenkel (27,8%), das Sprunggelenk (26,7%) und das Kniegelenk (17,3%) im Vordergrund. Danach folgen mit 12% Verletzungen im Bereich des Kopfes. Verletzungen der anderen Körperregionen treten hingegen eher selten auf. Mit mehr als 53% sind Rupturen im Badminton die häufigste Verletzungsart. Frakturen, Distorsionen und Traumata haben ähnlich hohe Anteile (14%, 13% bzw. 9%). Am häufigsten treten Rupturen im Bereich des Unterschenkels (26,08%) auf, dabei ist besonders oft die Achillessehne betroffen. Bei Rupturen im Bereich des Sprunggelenks (14,31%) oder des Kniegelenks (10,30%) handelt es sich oftmals um allgemeine Verletzungen des Band- und Kapselapparates. Verletzungen des Kopfes betreffen häufig das Auge oder den Mund.
Wie kann das Verletzungsrisiko beim Badminton gesenkt werden?
Die Wirkung von Trainings- und Aufwärmprogramme zur Verletzungsprävention beim Badminton konnte durch zahlreiche Studien belegt werden. Die wichtigsten Programme und ihre Besonderheiten werden hier kurz vorgestellt.
- Die vom IOC entwickelte App „GET SET“ enthält eine Vielzahl von Übungen, die Verletzungen im Badminton vorbeugen können. Der Schwerpunkt liegt bei Lauf- und Sprungübungen sowie Übungen zur Kräftigung und Ganzkörperstabilisation. Mehr Infos hier.
- Die Schweizer Kolleg*innen der BFU haben Informationen auf einer Website und einem Merkblatt zusammengestellt, in denen sie Tipps geben zu Präventionsmaßnahmen bei der Sportaktivität, die sowohl die Trainingsgestaltung als auch die Trainingsorganisation betreffen. Hier geht es zum Merkblatt.
- Die Autoren Niederbracht et al. haben sich mit dem Thema Auswirkungen eines Krafttrainingsprogramms zur Vorbeugung von Schulterverletzungen auseinandergesetzt. Ein besonderer Fokus würde hier auf die Frauen gesetzt. Zum Artikel geht es hier.
Unser Fazit
Oftmals ähneln sich die vorgestellten Übungen und Programme. Die meisten Übungen werden in das normale Aufwärmprogramm aufgenommen bzw. das Aufwärmen kann durch dieses Programm ersetzt werden. Die Übungen sind aus den Bereichen Mobilisation & Beweglichkeit, Stabilisation & Kräftigung und Koordination. Hierbei liegt der Fokus vor allem auf der Stabilität der Knöchel- und Kniegelenke und der Kraft von Rumpf und Schulter. Ein wesentlicher Schwerpunkt neben Krafttraining liegt auf einem Übungsprogramm, welches sich auf chronische Verletzungen spezialisiert, da chronische Verletzungen häufig auftreten. Außerdem sollten spezifische Dehnungs- und Kräftigungsübungen von Muskeln und Sehnen, die viel in der Gymnastik verwendet werden und in das Training integriert werden.
Klar: Prävention muss auch Spaß machen, um zu funktionieren. Präventive Übungen können nur dann ihre Wirkung entfalten, wenn sie richtig und vor allem regelmäßig durchgeführt werden. Deshalb unser Tipp: Schauen Sie sich die Programme an und probieren Sie sie mit Ihrem Team für einige Trainingseinheiten aus. Denken Sie daran, die Übungen der Leistungsfähigkeit Ihrer Spieler*innen anzupassen und streuen Sie immer wieder Variationen ein.
Der richtige Sportschuh
Die Passform
- Die optimale Passform eines Schuhs wird durch die Länge und Breite des Fußes beeinflusst.
- Im Optimalfall sollten Schuhe nach dem WMS-System gekauft werden. Die Fußlänge und die Fußbreite werden damit in die Maße mit einbezogen. Fußform und -breite werden optimal bedacht. (Weitere Infos unter: https://www.wms-schuh.de/Home)
- Sportschuhe für Kinder werden jedoch nur selten im WMS-System angeboten
Der Verschluss
- Sollte leicht zu bedienen und gleichmäßig zu schließen sein.
- Oberste Öse sollte in einem Winkel von 35-45° zum Boden sein
Das Material
- Das Obermaterial sollte in der Lage sein Flüssigkeit aufzunehmen und nach außen zu leiten.
- Neue Textilien in den letzten Jahren haben deutliche Fortschritte diesbezüglich gemacht
Das Gewicht
- Bei Kinderschuhen ist ein niedriges Gewicht erwünscht, um vorteilhafte energetische Voraussetzungen zu schaffen.
- Auch hier hat der Einsatz moderner Materialien in den letzten Jahren deutliche Fortschritte verzeichnet