Snowboard, Schuhe & Bindung
Snowboard, Schuhe und Bindung – Softboots auch für harte Pisten
Für einen fortgeschrittenen Snowboarder kann man grundsätzlich eine Boardlänge in Kinnhöhe des Fahrers empfehlen. Freerideboards werden je nach Einsatzbereich auch länger gefahren, Einsteiger können das Board auch etwas kürzer wählen. Die Hersteller geben häufig das passende Fahrergewicht für das Board an. Wesentlich ist darüber hinaus die Breite des Boards. So sollten die Fußballen je nach Stance kaum über die Frontsidekante hinausragen (max. 2 cm). Bei Schuhgrößen bis ca. 44 (europäische Größentabelle) reicht ein normal breites Snow- board aus (Breite in der Mitte ca. 25 cm). Bei größeren Schuhen sind sogenannte „Wide-Boards“ zu empfehlen (Breite in der Mitte > 25 cm). Die Kategorien der Snowboards sind für den Freizeitsportler sekundär, wenn man die oben genannten Hinweise berücksichtigt und extreme Freestyle-, Freeride- und Raceboards meidet. Es gibt diverse Rockershapes, die zur Folge haben, dass das Snowboard drehfreudiger ist und nicht so schnell verkantet.
Da ein Snowboard im Vergleich zu einem Ski sehr breit ist, sollte der fortgeschrittene Snowboarder auf eine hochwertige (Sandwich-) Bauweise mit einem durchgehenden Holzkern achten, um eine hohe Breitbandigkeit bei allen Bedingungen sowie eine gute Haltbarkeit zu gewährleisten.
Im Bereich der Schuh-Bindungssysteme haben sich Schalenbindungen mit Softboots weitgehend durchgesetzt. Hardboots mit Plattenbindungen findet man fast nur noch im Rennsport.
Gute Passform und ein guter Fersenhalt
Die wichtigsten Kriterien bei Snowboardschuhen sind eine gute Passform und ein guter Fersenhalt. Auch hier ist zu berücksichtigen, dass die verschiedenen Hersteller unterschiedliche Leistenformen zugrunde legen. Die Härte der Schuhe sollte auf die Eigenschaften der Bindung und des Snowboards abgestimmt sein. Schnellschnürsysteme erhöhen den Komfort beim An- und Ausziehen. Außerdem ist die richtige Abstimmung der Härte des Systems Board-Bindung-Schuh auf das Körpergewicht, das Fahrkönnen und den Einsatzbereich von großer Bedeutung. Vor allem bei hochwertigen Bindungen ist unbedingt darauf zu achten, dass der Schuh gut in die Bindung passt.
Eine hochwertige und gegebenenfalls individuell anpassbare Einlegesohle verbessert die Kraftübertragung und den Tragekomfort.
Bei den Bindungen haben sich die Strap-Bindungen (Ratschenbindungen) weitgehend durchgesetzt. Toe-Straps führen zu einer besseren Fixierung in der Bindung. Daneben haben sich auch Flow-Bindungen, die vor allem einen komfortableren Ein- und Ausstieg ermöglichen, etabliert. Die Highbags sollten einen ausreichenden Halt geben (bis zur Oberkante des Schuhs) und möglichst verstellbar sein.
Zu jedem Snowboard gehört eine ausreichend lange Leash, die bequem um das Schienbein fixiert oder in die Schuhschnürung eingehakt werden kann, sowie ein Rutschpad kurz vor der hinteren Bindung, um vor allem beim Schleppliftfahren einen sicheren Stand zu ermöglichen.
Praxistipps
- Hochwertige Innenschuhe und auch Einlegesohlen können thermisch angepasst werden, um Druckstellen zu vermeiden. Fragen Sie im Fachhandel.
- Rocker-Bauweisen finden sich in allen Board-Kategorien und machen die Snowboards insgesamt drehfreudiger. Rocker-Snowboards sind für Einsteiger und Freestyle- bzw. Freeride-Experten gleichermaßen geeignet. Allerdings gibt es unterschiedliche Rocker-Biegelinien. Lassen Sie sich daher fachkundig beraten.
Buchtipps:
- Deutscher Skilehrerverband (Hrsg.). (2012). Snowboardfahren einfach.
- Der DSLV-lehrplan. München: BLV.
- Deutscher Skiverband (Hrsg.). (2012). Offizieller DSV-Lehrplan Snowboard. Stuttgart: Pietsch-Verlag.