Die Bekleidung
Die Bekleidung – schick und topfit im Zwiebellook
Die Anforderungen an eine funktionsgerechte Schneesportbekleidung sind sehr vielfältig und teilweise schwer „unter einen Hut zu kriegen“. Zum einen können sich die Wetterverhältnisse binnen kürzester Zeit gravierend verändern, zum anderen wechseln sich passive Liftphasen und sportliche Aktivität beim Abfahren kontinuierlich ab. Außerdem darf kein Wasser von außen eindringen, Wasser- dampf soll aber entweichen können. Schließlich soll das „Urlaubsoutfit“ auch noch den eigenen modischen Vorstellungen entsprechen.
Obwohl die Kleidung verhindern muss, dass zu viel Wärme an die Außenluft abgegeben wird, muss der Wasserdampf vom Körper weg nach außen transportiert werden. Dies kann entweder durch Ventilationsöffnungen oder direkt durch den Stoff erfolgen. Eine weitere Option besteht darin, Kleidungsschichten auszuziehen und damit den Wasserdampfdurchgangswiderstand aktiv zu reduzieren. Diese Erkenntnis führt zum Prinzip „mehrerer Schichten“ in der Bekleidung (Zwiebelschalenprinzip).
Nachstehend einige Grundregeln für die Auswahl der Schneesportbekleidung:
- Mehrere dünne Schichten sind flexibler anpassbar als wenige dicke Schichten.
- Die unterste Schicht (Funktionsunterwäsche) transportiert Feuchtigkeit nach außen (meist aus Kunstfasern oder Merino-Wolle, keine Baumwolle!).
- Die (mittlere) Isolationsschicht kann aus einer oder zwei Schichten bestehen (meist aus Fleece oder auch Daunen). Fleece hat die Eigenschaft, schnell zu trocknen und auch im feuchten Zustand zu wärmen. Daunen als Füllung in Textilien haben das beste Gewichts-/Isolationsverhältnis. Allerdings fallen Daunen im feuchten Zustand zusammen und wärmen dann nicht mehr.
- Die äußerste Schicht dient als Schutz vor Wind und Regen/Schnee (meist Hard- oder Softshell). Hardshell bezeichnet sehr robuste Funktionstextilien, die als äußere Schicht getragen werden. Häufig werden sie in Form eines Schichtsystems (Laminat) mit einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Membran punktuell oder flächig verklebt (zwei oder drei lagen).
Die Fütterung ist Geschmackssache
Es ist und bleibt „Geschmacksache“, ob die Schneesportjacke bzw. -hose gefüttert oder ungefüttert sein soll. Das Futter in der Jacke/Hose ersetzt eine Isolationsschicht, kann aber in der Regel bei hohen Außentemperaturen oder großer körperlicher Anstrengung nicht entfernt werden.
Bei Wind und Wetter
Wer bei „Wind und Wetter“ auf der Piste sportlich aktiv ist, sollte darauf achten, dass in der äußeren Schicht eine Membran verarbeitet wurde, die wasserdicht und gleichzeitig wasserdampfdurchlässig ist. Wir empfehlen eine Wassersäule von mindestens 4.000 mm. Bei härterem Outdooreinsatz sowie bei Snowboardhosen sind mindestens 8.000 mm empfehlenswert. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Die hochwertigsten Membranen erreichen Wassersäulen von 28.000 mm. Dies entspricht einem Druck von 2,8 bar!
Folgenden Belastungen muss Bekleidung „standhalten“:
- leichter Regen (1 liter/Stunde): 300 mm
- Schwerer Regen: 4.000-11.000 mm
- Regen und Sturm: 20.000 mm
- Sitzen oder Knien im Schnee: 8.000 mm
Handschuhe sind „ein Muss“ beim Ski- und Snowboardfahren. Hochwertige, wärmende und wasserdichte Handschuhe tragen nicht nur wesentlich zum Wohlbefinden bei, sondern schützen Ihre Hände auch vor Verletzungen und sollten daher die Ausrüstung abrunden. Dies gilt insbesondere für Einsteiger, Kinder und Snowboarder, da diese sehr häufig mit den Händen in den Schnee greifen. Den besten Schutz gegen kalte Hände bieten hochwertige Fäustlinge (auch wenn diese die Bewegungsfreiheit im Vergleich zu Fingerhandschuhen etwas einschränken).
Praxistipps
Eine outdoortaugliche Schneesportbekleidung erkennt man unter anderem an folgenden Merkmalen:
- wasserdichte oder abgedeckte Reißverschlüsse (v. a. vorne)
- wasserdicht verklebte Nähte
- seitlich angebrachte Lüftungsschlitze
- Schneefang und verstellbare Kapuze an der Jacke
- verstellbare Armabschlüsse und Daumenschlaufen
Hochwertige Schneesportbekleidung (mit einer Membran) sollte regelmäßig gewaschen werden, damit die Membran funktionsfähig bleibt (z. B. lagern sich beim Schwitzen Salzkristalle ab). Waschen Sie das Bekleidungsstück bei der angegebenen Temperatur mit etwas Flüssigwaschmittel (Pulverwaschmittel oder Produkte, die Weichspüler, Bleiche bzw. Fleckenentferner enthalten, sind zu vermeiden, da sie die Funktion des Bekleidungsstückes beeinträchtigen können). Möglichst wenig schleudern! Generell müssen die Wasch- und Pflegehinweise des Herstellers beachtet werden!