Politik: Andreas Terhaag, sportpolitischer Sprecher FDP-Fraktion im NRW-Landtag

Politik: Andreas Terhaag, sportpolitischer Sprecher FDP-Fraktion im NRW-Landtag

„Wir können die Rahmenbedingungen verbessern“.

Das ProjektVereinssport in der Kommune – mit Sicherheit verletzungsfrei“ ist ab 2019 eine der Kernaufgaben der Stiftung. Andreas Terhaag war als sportpolitischer Sprecher der nordrhein-westfälischen FDP-Fraktion an der Förderung durch das Land NRW beteiligt. Mit uns sprach er über Rahmenbedingungen, die die Politik verbessern kann, damit Unfälle im Sport seltener vorkommen.

„Viermal die Woche morgens eine Stunde Laufen mit dem Hund“ ist das sportliche Pensum des sportspolitischen Sprechers der FDP-Fraktion im NRW-Landtag, Andreas Terhaag. Früher sei er fast täglich gelaufen, aber das mache seine Hüfte nicht mehr mit. Überbeanspruchung. Auf die Einschränkungen müsse er sich nun eben einstellen und seinen Sport anpassen. Terhaag hat sich also, wie so viele sporttreibende Menschen, überlastet. Aus eigener Erfahrung hält er den „Faktor menschliches Verhalten“ für eine zentrale Stellschraube in der Sportunfallprävention: „Die größten Einfluss auf Unfälle haben Sportstätten, gefolgt vom Persönlichkeitsprofil des Sporttreibenden, der vielleicht zu ehrgeizig oder zu intensiv trainiert“, schätzt Terhaag. Erhebungen  der Stiftung Sicherheit im Sport geben dem Abgeordneten recht: Verletzte Vereinssportler geben häufig an, dass übertriebener Ehrgeiz die Verletzung (mit)verursacht hat.

Daten sammeln

Darum hat sich Andreas Terhaag für das Kommunenprojekt der Stiftung stark gemacht. In der Laufzeit bis 2021 sollen mit einer Modellkommune Maßnahmen erarbeitet werden, um Unfälle im Vereinssport zu verringern. Ziel für Stiftung und Landespolitik ist, funktionierende und adaptierbare Maßnahmen herauszuarbeiten. Aber auch, klar, Daten zu generieren. „Wir wissen nicht genau, was Sportunfälle das Land kosten und was wir mit präventiven Maßnahmen einsparen können. Für den Finanzminister zählen Fakten. Nach dem Projekt können wir vielleicht sagen: Wir hatten zehn Prozent Unfälle weniger im Jahr – ergo soundso weniger Kosten. Das sind für uns wichtige Daten, um weiter argumentieren zu können.“

Warum wird das so genannte Kommunenprojekt mit Landesmitteln gefördert? „Viele Kommunen in NRW haben für solche Maßnahmen kein Geld, beziehungsweise dürfen das wegen Sparmaßnahmen auf Grund des Stärkungspaktes gar nicht. Wir geben zentral den Anstoß und schauen, wie sich die ausgewählte Modellkommune entwickelt. Wir hoffen, dass durch das Projekt und ein anschließendes Ausrollen auf weitere Kommunen das Bewusstsein für die langfristigen Vorteile und Effekte geschärft wird.“ Langfristig wünscht Terhaag sich auch eine institutionelle Förderung der Stiftung für diese Aufgabe.

Nun nimmt die Landesregierung in den nächsten Jahren sagenhafte 300 Millionen Euro in die Hand, um vereinseigene Sportstätten im Bundesland zu fördern. Wenn mehr Menschen sportlich unterwegs sind, steigt doch die Zahl der Schäden ebenfalls? „Nein“, lacht Terhaag, „Sportsicherheit ist mitgedacht. Wir investieren ja auch in moderne und sichere Sportstätten, hier gilt als Förderkriterium ja auch die Sportunfallprävention. Hoffentlich können wir schon dadurch Schäden vermeiden oder abmildern.“

 

Julia Fitzek | | 0 Kommentar(e)
zurück